der rechte rand

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Druckzeitpunkt: 15.07.2024, 23:41:51

RECHERCHE. ANALYSE. PERSPEKTIVE.

Das antifaschistische Magazin

Antifa Magazin der rechte rand
Antifa Magazin der rechte rand

Ausgabe Nov | Dez
2023

#Antisemitismus

Antifa Magazin der rechte rand

Ausgabe Jan | Feb
2024

#NieWiederIstJetzt

Aktuelle Artikel

# Umsturzfantasien

Nachdem die PEGIDA-Bewegung an Mobilisierungskraft verloren hat, sehnt die »Neue Rechte« mit den Corona-Protesten die nächste Chance zur nationalen Revolte herbei.

Zwei Jahre Pandemie

#Renegaten

Politische Konversionen gibt es in beide Richtungen. Dass die Ex-Linken lauter und sichtbarer sind, hat strukturelle Gründe.

Inszenierung und Narrativ

#Erosionen

Wie die »Neue Rechte« durch Konservative immer weiter salonfähig gemacht wird.

»Interessantes zu Büchern«

Der vielleicht wichtigste innenpolitische Effekt der Brexit-Kampagne ist die Verwandlung der konservativen Partei in einer – wenn auch nicht ganz so konsequent unwiderruflichen – Weise wie diejenige der Republikaner in den USA.

Der Sonderfall?

#Kommunalwahlen

Diesen massiven Rückschritt zurückzudrehen, wird progressive Kräfte über viele Jahre beschäftigen. Doch zuerst muss er gestoppt werden.

Die Eroberung der Fläche

#IfS

Teilnehmende des Potsdamer Treffens vergangenen Jahres sind seit langem eng mit dem »Institut für Staatspolitik« verbunden – nicht nur als Teilnehmende der jährlichen Akademie in Schnellroda sondern auch als Autor*innen in deren Thinktanks, Interviewpartner*innen oder Arbeitgeber*innen.

Zwischen Schnellroda und Potsdam

#2024

Aus diesen sechs Werten ergeben sich die weitreichenden Forderungen für mehr Demokratie, Emanzipation, Humanität, Diversität, Frieden und soziale Sicherheit.

»Paradox Europa«

#35Jahre

Diese Entwicklungen aufzuzeigen, Veränderungen wie Konstanten, ist unverzichtbar. Es ist genau die Aufgabe, die sich der rechte rand des Jahres 1989 gestellt hat, es ist weiterhin die, die sich das heutige Antifamagazin stellt.

»Jede Zeit hat ihren eigenen Faschismus«

Die Folgen einer verengten Wahrnehmung via Telegram oder die Wirkung von Echokammern wurden nicht erst bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen sichtbar. Und: Sie wurden nicht von »den Jugendlichen« getragen.

Intro Ausgabe 208 #AntifaMagazin

INTRO

Ausgabe #208
Mai | Juni
2024

von der Redaktion
des antifaschistischen
Magazins

Liebe Leser*innen,
eine neue Gefahr für die Demokratie verhandeln Politik und Medien momentan: »die Jugend«. Am 9. Juni 2024 dürfen erstmals 16-Jährige bei der Europawahl mitstimmen. »Können die das? Wissen sie, was sie tun?« Diese Skepsis wird mal direkt, mal indirekt vorgetragen. Die Annahme, sie könnten eben nicht und wüssten nicht, was sie tun, wird jungen Menschen immer wieder in politischen Debatten oder bei Aktionen entgegengebracht. Und, na klar, von »den Älteren«. Schnell wird angeführt, »die Sachlage« sei viel komplexer, »die Problematik« äußerst diffizil und die »Forderungen seien unrealistisch«. Kurz: Sich auf der Straße für das Klima festzukleben, sei wenig zielführend, oder »Ganz – Ort ist austauschbar – hasst die AfD« zu rufen, reiche nicht. Jein, lieber einmal zu viel festkleben, um Debatten weiterzuführen und auch lieber mal etwas verkürzt skandieren, um Grenzen zu markieren und sich Gehör zu verschaffen. Die Studie »Jugend in Deutschland« hat die Sorge vor dem Wahlverhalten der Jugendlichen massiv angeheizt. In der seit 2020 regelmäßig durchgeführten Erhebung von Jugendforscher Simon Schnetzer hatten in diesem Jahr 22 Prozent der befragten 14- bis 29-Jährigen angegeben, die AfD wählen zu wollen. 2022 waren das noch neun Prozent. Die potenzielle Wähler*innenschaft der CDU wuchs von 16 auf 20 Prozent an. Die anderen Parteien verloren an Zuspruch. Die Grünen liegen zwar bei 18 Prozent, verloren allerdings 9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Eine der Ursachen wurde sofort ausgemacht: die sozialen Medien, allen voran TikTok. Dort ist die AfD im Vergleich zu anderen Parteien omnipräsent. Dem Spitzenkandidaten der AfD zur Europawahl, Maximilian Krah, gelang mit seinem Clip »Echte Männer« nicht bloß viral ein »Hit«.

Die Studie steht mittlerweile jedoch wegen der Methodik in der Kritik. Die Befragung wurde unter anderem mit einem »Online-Access-Panel« erhoben. Dabei können sich Menschen registrieren, wenn sie regelmäßig an Umfragen teilnehmen wollen. Für ihre Antworten erhalten sie häufig eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Befragung fand zudem vor den Protesten nach Bekanntwerden des »Potsdam-Treffens« durch die Correctiv-Recherchen im Januar statt. Die Erhebung deckt sich überdies auch kaum mit anderen aktuellen Wahlanalysen und -umfragen. Eine am 14. Mai veröffentlichte Forsa-Umfrage ergab, dass 14 Prozent der unter 30-Jährigen die AfD wählen würden. Die CDU/CSU und die Grünen würden jeweils 21 Prozent dieser Altersgruppe unterstützen. Forsa stellte im Vergleich der Landtagswahlen 2023 in Berlin, Bayern und Hessen ebenfalls einen anderen Trend fest. Die meisten Stimmen bekam die AfD jeweils von den 35- bis 44-Jährigen. Also von jenen, die voll im Berufsleben stehen und diese Partei wegen ihrer Positionen wählen und/oder sich bei den anderen Parteien kaum aufgehoben fühlen. Auch sie sind digital Nerds, surfen, posten und liken oder haten. Zwischen Backrezept- und Partner*innensuche wird die analoge Welt digital verfolgt. Die Folgen einer verengten Wahrnehmung via Telegram oder die Wirkung von Echokammern wurden nicht erst bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen sichtbar. Und: Sie wurden nicht von »den Jugendlichen« getragen.
Eure Redaktion

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Seit 1989 erscheint »der rechte rand« alle zwei Monate. Wir berichten über rechte Parteien, Kameradschaften, rechte Think Tanks, Webportale, Magazine und Verlage, Musikbands und Label, Aufmärsche und Tagungen, Themen und Kampagnen – in der Bundesrepublik sowie international. Fundierte und prägnante Recherchen und Analysen lenken die Aufmerksamkeit auch auf unterbelichtete oder ausgeblendete Aspekte. Das Magazin zeigt, wie der rechte Rand gesellschaftlich verankert ist und an Themen der gesellschaftlichen ‚Mitte’ anknüpft. Für unser Magazin schreiben Aktive aus antifaschistischen Gruppen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen. Unsere Autor*innen beobachten Aufmärsche aus der Nähe, berichten aus geschlossenen Veranstaltungen der rechten Szene, werten Flugblätter und Zeitschriften aus. Unsere Autor*innen sind Expert*innen und beschäftigten sich seit Jahren mit dem Thema.

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